BetterHelp im Test: Wie seriös ist der Online-Therapieanbieter wirklich?
BetterHelp im Test: Wie seriös ist der Online-Therapieanbieter wirklich?
BetterHelp im Test: Wie seriös ist der Anbieter für Online-Therapie wirklich? Erfahre alles über Kosten, Datenschutz, Qualität der Beratung und Kritikpunkte aus Expertensicht.

BetterHelp zählt weltweit zu den größten Plattformen für Online-Therapie. Mit einer schnellen Anmeldung, flexiblen Kommunikationswegen und dem Versprechen auf psychologische Hilfe rund um die Uhr richtet sich der Anbieter an Menschen, die unkompliziert Hilfe bei psychischen Problemen suchen. Doch wie seriös ist BetterHelp wirklich? In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf den Anbieter und klären, ob BetterHelp eine sinnvolle Alternative zur klassischen Psychotherapie ist.

Was ist BetterHelp?

BetterHelp ist ein US-amerikanischer Anbieter für digitale Psychotherapie, der über eine App oder Website genutzt werden kann. Nutzer:innen beantworten zu Beginn einen Fragebogen und bekommen anschließend automatisch eine:n Therapeut:in zugewiesen. Der Austausch erfolgt dann per Textnachricht, Video oder Audio. Die Kosten für die Online-Therapie liegen bei etwa 60 bis 90 US-Dollar pro Woche – je nach Paket und Standort1.

BetterHelp Erfahrungen: Positiv, aber nicht ohne Schattenseiten

Viele Menschen berichten von positiven Erfahrungen mit BetterHelp – insbesondere aufgrund der niedrigen Einstiegshürde, schnellen Verfügbarkeit und der bequemen Nutzung von Zuhause aus. Doch es gibt auch eine wachsende Zahl an kritischen Stimmen. Die häufigsten Kritikpunkte betreffen folgende Bereiche:

1. Qualität der Therapeut:innen

Obwohl BetterHelp angibt, nur mit lizenzierten Fachkräften zu arbeiten, bemängeln viele Nutzer:innen die mangelnde Transparenz bei der Auswahl der Therapeut:innen. In einigen Fällen berichten User von unzureichender Betreuung oder davon, dass ihr:e Therapeut:in zu viele Klient:innen gleichzeitig betreue – was die Qualität der psychologischen Hilfe beeinträchtigen kann2.

2. Datenschutz bei BetterHelp

Ein besonders sensibler Bereich ist der Datenschutz in der Online-Therapie. Im Jahr 2023 wurde bekannt, dass BetterHelp personenbezogene Gesundheitsdaten an Plattformen wie Facebook und Snapchat weitergegeben hatte – ohne klare Einwilligung der Nutzer:innen. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC verhängte daraufhin eine Millionenstrafe3.

Gerade bei seelischen Belastungen ist Vertrauen in die Verschwiegenheit essenziell – viele Expert:innen sehen hierin eine klare Schwachstelle von BetterHelp4.

3. Kommerzialisierung durch Influencer-Werbung

BetterHelp wirbt massiv über Social Media und arbeitet mit Influencer:innen und YouTuber:innen zusammen. Diese bewerben den Dienst oft mit Rabattcodes – was auf manche wie eine unseriöse Vermarktung von Therapie wirkt5. Psycholog:innen kritisieren diese Kommerzialisierung psychologischer Hilfe als ethisch fragwürdig6.

Ist BetterHelp eine gute Alternative zur klassischen Therapie?

Für Menschen, die auf herkömmlichem Weg keine Therapieplätze finden oder aus persönlichen Gründen keine klassische Praxis aufsuchen möchten, kann BetterHelp eine erste Anlaufstelle sein. Der niedrigschwellige Zugang, die Flexibilität und der digitale Ansatz sind definitiv Stärken.

Trotzdem gilt: BetterHelp ersetzt keine fundierte Psychotherapie bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen. Wer ernsthafte Symptome hat, sollte sich an eine:n approbierte:n Therapeut:in vor Ort wenden.

Fazit: BetterHelp – Chance oder Risiko?

BetterHelp ist ein innovatives Angebot im Bereich der Online-Psychotherapie, das vielen Menschen einen ersten Zugang zur psychologischen Betreuung ermöglicht. Doch mangelnde Transparenz bei der Qualitätssicherung, Datenschutzprobleme und aggressive Werbestrategien werfen berechtigte Fragen auf. Wer BetterHelp nutzen möchte, sollte sich bewusst mit den Chancen und Risiken dieses Angebots auseinandersetzen – und im Zweifel auf Alternativen zurückgreifen.

Häufig gesuchte Fragen (FAQ)

Ist BetterHelp seriös?
BetterHelp ist ein offizieller Anbieter mit Millionen Nutzer:innen weltweit, steht jedoch wegen Datenschutz und Qualität der Betreuung in der Kritik.

Was kostet BetterHelp?
Die Kosten liegen zwischen 60 und 90 US-Dollar pro Woche, je nach Umfang und Land.

Gibt es Alternativen zu BetterHelp?
Ja, beispielsweise Talkspace, 7 Cups oder klassische Kassentherapien – je nach Region auch kostenlose Beratungsstellen.

Quellenverzeichnis

 

  1. NPR, »Online Therapy Is Booming. But Is It Effective?«, 2022. 

  2. Talkspace Review vs. BetterHelp Review, Healthline, 2023. 

  3. FTC, »FTC Bans BetterHelp from Sharing Consumers’ Health Data«, März 2023. https://www.ftc.gov/news-events/news/press-releases/2023/03/ftc-bans-betterhelp-sharing-consumers-health-data-facebook-other-third-parties 

  4. TechCrunch, »FTC cracks down on BetterHelp over privacy violations«, 2023. 

  5. Vox, »Mental health care is being commodified — and influencers are cashing in«, 2022. 

  6. Psychology Today, »The Ethics of Influencer Marketing in Therapy«, 2023. 

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